Die Reitergruppe der Zunft Hard hat heute einen Bestand von rund 10 zöiftigen Reitern, 5 bis 10 Gastreitern und 6 Amazonen. Die frühen Reiterjahre, siehe „Geschichte“ weiter unten, waren durch verschiedene markante Persönlichkeiten geprägt, die mit der Entwicklung und dem Wohl der Reitergruppe sehr verbunden waren. So konnten die Reiter des Kavallerievereins Limmattal nach und nach durch zunfteigene Reiter ersetzt werden. In den 1970er und 1980er Jahren bestand ein grosser Teil der Vorsteherschaft der Zunft Hard aus Reitern. Dadurch entstanden besonders enge Freundschaften, auch unter den Familien, die bis heute bestehen und für die Entwicklung der Zunft bedeutsam waren. Nicht zuletzt dank den schönen Rokoko-Kostümen wurde das 30- und 40-jährige Jubiläum der Reitergruppe in Zunftkostümen auf Schloss Herblingen gefeiert. Die Reitergruppe ist auch heute sehr aktiv und führt zusätzlich zu den Zunft-Anlässen jährlich 10 bis 12 eigene Anlässe durch, an denen häufig auch Familienangehörige und Schlachtenbummler teilnehmen.
1924 – 1935 | Der Kavallerieverein Limmattal bildete die Reitergruppe der Zunft Hard |
1936 – 1945 | Die ersten Hard-Zünfter zu Pferd nahmen am Sechseläutenumzug teil |
1946 | Vize-Zunftmeister Lappert und 14 Hard-Zünfter bildeten die Reitergruppe |
1947 – 1964 | Hans Mäder leitete die Reitergruppe während 17 Jahren |
1965 | Wegen der Pferdegrippe nahmen keine Reitergruppen am Sechseläuten teil |
1966 – 1975 | Franz Fässler im Amt des Reiterchefs |
1976 – 1978 | Rolf Witschi übernimmt die Reitergruppe für zwei Jahre |
1979 – 1990 | Bruno Schiegg während 12 Jahren Reiterchef |
1986 | Die ersten Amazonen reiten im Damensattel am Umzug mit |
1991 – 1996 | Martin Ringger leitet während zwei Amtsperioden die Reitergruppe |
1997 – 2008 | 12 Jahre lang war Marc Hunziker Reiterchef |
2009 - 2017 | 9 Jahre lang war Dr. Yves Schiegg Reiterchef |
ab 2018 | Daniel Hersche im Amt des Reiterchefs |
Zu den Glanzpunkten der Sächsilüüte-Umzugsformation gehören nicht nur die prächtige Kostümierung der Zunft Hard im Stil des Zürcher Rokoko von anno 1750, sondern auch die Amazonen zu Pferd in ihren eleganten dunkelroten Jagdkostümen. Und wie es sich in solcher Aufmachung und zu jener Zeit gebührte, reiten die Damen hoch zu Ross im vornehmen Damensattel - was übrigens einiges an reiterlichem Können erfordert. Schon in der Antike galten Amazonen als sehr geschickt im Umgang mit Pferden. An Mut und Bravour standen sie den Männern ebenfalls in nichts nach. Seit ihrer Gründung wusste die Zunft Hard immer wieder Akzente im Zürcher Zöifterleben zu setzen und neue Impulse zu schaffen. Vor 24 Jahren hatte sie deshalb die Idee, ihre Amazonen nicht nur zusammen mit den Junkern am Umzug reiten zu lassen, sondern sie auch auf den wilden Galopp rund um den Böögg zu schicken. Allerdings nicht mehr im seitlichen Damensattel, sondern im Grätschsitz und mit normalem Sattel wie die übrigen Reiter. Dieses Ansinnen der Zunft Hard stiess jedoch zu Beginn auf beträchtlichen Widerstand bei manch einer anderen Zunft. Mittlerweile finden aber nicht nur die Sächsilüüte-Zuschauer grossen Gefallen an diesem neuen Brauch, sondern es umrunden auch berittene Damen verschiedener anderer Zünfte den Böögg.
Als Reiterinnen werden in der Regel nur reitkundige Zünfterstöchter, junge Zünftersfrauen und Freundinnen von reitenden Zünftern für die Teilnahme am Umzug und anschliessenden Umritt designiert. Die sechs Damensättel der Zunft Hard sind sehr wertvoll und kommen nur am Sechseläuten zum Einsatz. Entsprechend sorgfältig werden sie das Jahr über gewartet. Vor dem Sechseläuten werden sie den Pferden angepasst und anschliessend drehen die Amazonen in der Halle ein paar Runden zur Angewöhnung von Reiterin und Pferd. Am Umzug werden die Amazonen geführt und vor dem Umritt wird der Gangart entsprechend umgerüstet.